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Entstehungsgeschichte des Orientierungsplans

Regierungserklärung von Frau Ministerin Dr. Annette Schavan am 27. März 2003
Frau Ministerin hat in ihrer Regierungserklärung am 27. März 2003 einen Bildungs- und Erziehungsplan für den Kindergarten angekündigt.

Öffentliche Anhörung („Sprachförderung“) des Schulausschusses im Landtag am 4. Juli 2003
Die beiden Redner (Prof. Dr. Dr. Spitzer und Prof. Dr. Dr. Dr. Fthenakis) sowie die angehörten Institutionen und Gremien (Städtetag, Gemeindetag, 4-K-Konferenz, LIGA, GEW/ver.di, Landeselternrat, Erziehergemeinschaft) begrüßten unisono einen Erziehungs- und Bildungsplan für den Kindergarten mit Verbindlichkeitscharakter, der genügend Spielraum für eigene Akzente der jeweiligen Kindertageseinrichtung lässt.

KMK-Initiative von Frau Ministerin Dr. Schavan (KMK 10. Oktober 2003)
Auf Initiative von Frau Ministerin Dr. Schavan ("Netzwerk für Bildung von Anfang an") hat die KMK am 10. Oktober 2003 eine Kooperation mit der JMK in die Wege geleitet, die zu einer länderübergreifenden Rahmenvereinbarung führte („Gemeinsamer Rahmen der Länder für die frühkindliche Bildung in Kindertageseinrichtungen“). Baden-Württemberg konnte bei einer Ad-hoc-Sitzung des Schulausschusses der KMK der Länder BW, BY, RP, NRW und Mitgliedern der AGOLJB (JMK)  im April 2004 erreichen, dass die Position von Frau Ministerin Dr. Schavan zur frühkindlichen Bildung, flexiblen Schuleingangsstufe und intensiven Kooperation von Kindertageseinrichtung und Grundschule in das Papier aufgenommen wurde.

Öffentliche Anhörung („Weiterentwicklung der Grundschule“) des Schulausschusses des Landtages am 14. November 2003
Die Notwendigkeit eines gemeinsamen pädagogischen Verständnisses von Grundschule und Kindergarten wird betont und die Bedeutsamkeit für den Übergang Kindergarten-Grundschule bestätigt.

Kindergartengesetz BW (1. Januar 2004)
§ 9 (2):"Das Kultusministerium entwickelt im Benehmen mit dem jeweils berührten Ministerium mit Beteiligung der Trägerverbände die Zielsetzungen für die Elementarerziehung. Dabei spielt die ganzheitliche Sprachförderung eine zentrale Rolle."

Trägerkonferenz am 16. März 2004
In der Trägerkonferenz am 16. März 2004 geht Frau Ministerin Dr. Schavan auf die Bedeutung der frühen Kindheit ein, stellt die Entwicklungen auf KMK- und JMK-Ebene dar und erläutert ihre Position zur frühkindlichen Bildung. „Bildung und Lernen beginnen in der Familie, setzen sich in den Kindertageseinrichtungen fort und erfahren in der Grundschule mit dem dortigen Curriculum eine altersgerechte Systematisierung“.
Es wurde vereinbart, dass gemeinsam mit dem Sozialministerium, den kommunalen Landesverbänden, den Kirchen und den anderen Trägerverbänden der Kindertageseinrichtungen auf der Basis der bundesweiten Entwicklungen ein Orientierungsplan entstehen soll: Kein Curriculum im eigentlichen Sinne, sondern ein Orientierungsplan, der sich an Eltern und Kindergärten gleichermaßen richtet. Dieser Orientierungsplan soll neben den Bildungsbereichen auch die Verzahnung Kindergarten-Grundschule thematisieren, die Ergebnisse einer interministeriellen Arbeitsgruppe zur Sprachförderung beinhalten und in der Schule seine Fortsetzung finden.

Arbeitsgruppe „Gemeinsame Vereinbarung für einen Orientierungsplan“
In der Trägerkonferenz am 16. März 04 wurde vereinbart, dass eine kleine Arbeitsgruppe aus Landesregierung, kommunalen Landesverbänden und Trägerverbänden bis Mai 2004 einen Entwurf für eine gemeinsame Vereinbarung für einen Orientierungsplan für frühkindliche Bildung und Erziehung erstellt.

Gemeinsamer Rahmen der Länder für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen
Beschluss der Jugendministerkonferenz vom 13./14.05.2004 und Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 03./04.06.2004
Im Mai bzw. Juni 2004 gab es in den Ländern eine breite Verständigung zur frühkindlichen Bildung. Jugendministerkonferenz - JMK -  und Kultusministerkonferenz – KMK – beschlossen einen gemeinsamen Rahmen der Länder zur frühkindlichen Bildung. Baden-Württemberg hat an diesem „Gemeinsamen Rahmen“ mitgewirkt und sich diesem angeschlossen.

Gemeinsame Vereinbarung zum Orientierungsplan für Bildung und Erziehung am 30. Juli 2004
Am 30. Juli 2004 haben Frau Kultusministerin Dr. Schavan, Frau Sozialministerin Tanja Gönner, die Präsidenten der kommunalen Landesverbände und je ein Vertreter der kirchlichen und sonstigen freien Trägerverbände im Rahmen einer Landespressekonferenz eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet. Insgesamt haben 21 Trägerverbände die Vereinbarung unterschrieben sowie der Landeselternrat. Damit wurde der Startschuss gegeben für die Arbeit von gemischten Arbeitsgruppen, die den Orientierungsplan auf der Basis der Vereinbarung entwickeln. Im Kindergartenjahr 2005/06 soll der erarbeitete Plan in einer wissenschaftlich begleiteten Pilotphase erprobt werden.
Die Bedeutung der frühkindlichen Bildung wird von allen Unterzeichnenden ausdrücklich betont. Um das Verständnis für die Fragestellungen der frühkindlichen Bildung und Erziehung zu verbessern und die Bedeutung ins öffentliche Bewusstsein zu tragen, wird beginnend mit der Pilotphase bis zur vollständigen Implementierung des Orientierungsplans im Jahre 2009/2010 von allen Beteiligten eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit betrieben.

Auftaktveranstaltung für die Entwicklung des Orientierungsplans am 29. Oktober 2004 in Stuttgart im Haus der Wirtschaft

  1. Auftaktveranstaltung am 29. Oktober 2004 unter der Leitung von Frau Ministerin Dr. Schavan mit Grundsatzreferat von Herrn Prof. Dr. Liegle. Dies war der Startschuss für sieben Facharbeitsgruppen aus der Praxis unter der Leitung von Moderatoren, die sich Rat aus der Wissenschaft holen konnten. Die Abgabe der ersten Ergebnisse erfolgten Mitte Februar 2005. Diese Ergebnisse wurden in der Orientierungsplangruppe diskutiert, die den gesamten Prozess der Entwicklung begleitete und diskutierte. Die Orientierungsplangruppe unter der Leitung des Kultusministeriums - bestehend aus Vertretern der kommunalen Landesverbände, der Kirchen und anderen freien Trägerverbände - ist neben der Steuerungsgruppe und der Trägerkonferenz ein wichtiges Gremium, das Entscheidungen vorbereitete.
  2. Am 25. April 2005 wurde die 2. Etappe eingeläutet. In einer Kompaktwoche arbeiteten - aufbauend auf den Ergebnissen der Facharbeitsgruppen - Mitglieder dieser Facharbeitsgruppen, eine Gruppe von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen, eine Kinderärztin, Vertreter von Fachschulen für Sozialpädagogik, Sonderpädagogen und Eltern sowie Bildungsplanexperten aus dem Grundschulbereich unter verschiedenen Fragestellungen am Orientierungsplan weiter. Die Bildungs- und Entwicklungsfelder wurden auf Grundlage der Arbeit der Facharbeitsgruppen fortgeschrieben. Die Grundschulexperten erarbeiteten die Verknüpfungen mit dem neuen Bildungsplan der Grundschule und entwarfen zusammen mit Kooperationsbeauftragten und Sozialpädagogen ein Kapitel zur Kooperation Kindergarten Grundschule.
  3. In der Diskussion mit der Orientierungsplangruppe (Kultusministerium, kommunale Landesverbände, Kirchen, freie Trägerverbände), Wissenschaftlern, dem ZNL (Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen) wurden die Ergebnisse aus der ersten und zweiten Etappe redaktionell aufbereitet.

Anhörungsphase 24. August bis 14. September 2005
Im Kern wird der Entwurf des Orientierungsplans begrüßt und positiv beurteilt. Besonders positive Rückmeldungen liegen vom Montessori-Landesverband, vom Grundschulverband  und vom Verband der Kunstpädagogen vor. In einer Sitzung der Orientierungsplangruppe am 19. September 2005 wurden die gesamten Anhörungsergebnisse intensiv diskutiert. Anregungen, Ausführungen zur Integration von behinderten und von Behinderung bedrohten Kindern breiter darzustellen, wurden aufgegriffen. Die Ausführungen zur Schulfähigkeit wurden teilweise zwar noch kritisiert, dennoch angenommen.

Schlussphase: 19. September bis 21. November 2005
Schlussphase der Erarbeitung: Erarbeitung der Druckfassung, Fertigstellung des Manuskripts, Herstellung von Fotos und Grafiken, Herstellung, Satz, Lektorat, Druck. Lieferung von 10 Handexemplaren: 21. November 2005; erste Auslieferung am 23. November 2005.

Landespressekonferenz am 23. November 2005
Vorstellung des gedruckten Exemplars, zwei Plakate für Kindergärten und Grundschulen

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