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Gemeinsam lernen und spielen
Mit Beginn des Schuljahres
2007/08 startete in Baden-Württemberg das Modellprojekt "Bildungshaus für Drei- bis Zehnjährige", das Kindern die Chance
bietet, über einen Zeitraum von sieben Jahren gemeinsam zu lernen und zu spielen. Damit wird Kindern ab drei Jahren eine
kontinuierliche Bildungsbiografie ermöglicht, die - an den individuellen Potentialen orientiert - in unterschiedlichen
Geschwindigkeiten verlaufen kann. Die flexible Einschulung und das jahrgangsübergreifende Lernen, erfolgreich erprobt beim
„Schulanfang auf neuen Wegen“, sind in das Konzept der Bildungshäuser 3-10 integriert.
Bei einer Auftaktveranstaltung am 28. Januar 2008 erhielten die 33 Bildungshäuser die Möglichkeit sich auszutauschen und bekamen
Impulse für ihre weitere Arbeit.
Projektziel
In den Bildungshäusern steht die intensive Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule im Vordergrund. Sie soll im
Laufe der Modellphase so eng werden, dass eine durchgängige Bildungseinrichtung für Drei- bis Zehnjährige - ein
pädagogischer Verbund - entsteht. Gemeinsame Lern- und Spielzeiten in institutions- und jahrgangsübergreifenden Gruppen sind
zentrale Strukturelemente dieses Modellprojekts. Der Orientierungsplan für die Kindergärten und der Bildungsplan der Grundschule
sind aufeinander abgestimmt. Sie bilden die Basis für die Arbeit im Bildungshaus.
Leitgedanken
Leitgedanke 1:
Das Kind steht im Mittelpunkt der frühkindlichen Bildung und der Bildung in der Grundschule (kontinuierliche und möglichst
bruchlose Bildungsbiografie; Kinder lernen u.a. in altersgemischten Gruppen miteinander und voneinander)
Leitgedanke 2:
Intensive Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit dem Elternhaus
Leitgedanke 3:
Erzieherinnen und Lehrkräfte bilden ein Team. Die Pädagoginnen und Pädagogen mit unterschiedlicher Ausbildung arbeiten
eng zusammen und lernen voneinander. Davon profitieren sie selbst, am meisten aber sollen die Kinder profitieren.
Großes Interesse
An landesweit 20 Standorten mit 20 Grundschulen und 31 Kindergärten wurden im September 2007 neue „Bildungshäuser für
Drei- bis Zehnjährige“ eingerichtet. An drei weiteren Standorten in Ulm und Bad Wurzach wurden im Vorfeld bereits erste
Erfahrungen gesammelt, die ebenfalls im Rahmen des Modellprojekts aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Im Dezember 2007 wurde die Zahl
der Modellstandorte um zehn erweitert: 10 Grundschulen und 15 Kindergärten kamen hinzu.
Von den sich gemeinsam bewerbenden Kindergärten und Schulen wurde die Bereitschaft zur Teambildung, Prozessbegleitung durch
Wissenschaftler, Dokumentation des Prozesses und zur kontinuierlichen Kooperation zwischen den Pädagogengruppen, den Eltern, den
Trägern und Schulämtern erwartet.
Eine gut entwickelte Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule sowie die Qualität des eingereichten pädagogischen
Kooperationskonzepts haben bei der Auswahl eine entscheidende Rolle gespielt.
